Nun kommt es noch dicker:
Schlecker hat Insolvenzantrag stellen müssen, nachdem ein kurzfristiger Überbrückungskredit anscheinend geplatzt ist.
Normalerweise soll man ein Insolvenzverfahren nicht so eng sehen, andererseits ist das immer so eine Sache und auf
Nachrichten aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Sport - sueddeutsche.de bereiten sie bereits den Abgesang vor.
Das Unternehmen hat in einem umkämpften Umfeld viel Holz zu gewärtigen. In einer Zeit, in der es Drogerie(Marken)artikel zu hauf auch im Vollsortimenter zu wöchentlichen Knallerpreisen gibt, ist es schwer, die Verbraucher noch zu einem extra Trip zur Drogerie zu animieren, zumal wenn Zeit knapp, Treibstoff teuer und Parkplätze rar sind. Dicounter wie Lidl stehen mit Aktionsrabatten preislich kaum nach!
Wer also regelmäßig auf Schnäppchenjagd geht, braucht bei vorausschaundem Bunkern kaum noch einen Sortimenter.
Insofern wirkt das veränderte Marktumfeld gefährdent - noch in den 90s gab es nicht diese Rabattschlacht im Einzelhandel, sondern damals waren Läden wie Schlecker noch quai eine von nur wenigen Möglichkeiten, Waren wenigstens etwas preiswerter zu bekommen - kein Vergleich mit heute...
Zudem andere, jüngere und expansive Ketten, wie z.B. dm noch ein vermeintlich intaktes Image besitzen; es ist auch immer schwer für Kunden-Unternehmen generell, den Generationenwechsel mitzumachen - gehen die Jungen auch hin, oder ist denen der Laden der Mama zu uncool?
Kommt auch immer auf die Ansprüche an, die sich ebenfalls ändern können. Jedenfalls machen Läden wie Müller oder die Douglas-Parfümerien seit Jahren ein Bomben-Geschäft und viele junge Deusche halten inzwischen sehr viel auf Äußerlichkeiten. Eitle Zeit!
Alles das sind harsche Zumutungen für eine Kette mit einem gewissen Schmuddel-Eindruck, noch dazu wenn Du der unflexible Branchendino bist...