Spieglein, Spieglein an der Wand – Wer ist die beste Anlegerin im ganzen Land?

Diskutiere Spieglein, Spieglein an der Wand – Wer ist die beste Anlegerin im ganzen Land? im Sonstiges Forum im Bereich Weitere Finanzforen; Frauen seien unterm Strich die besseren Anleger, hört man immer wieder aus Fachkreisen. Dass dies mehr als eine Vermutung ist, untermauert nicht...
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DAM2011

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Frauen seien unterm Strich die besseren Anleger, hört man immer wieder aus Fachkreisen. Dass dies mehr als eine Vermutung ist, untermauert nicht zuletzt eine in 2010 veröffentlichte Studie der DirektAnlageBank, welche nach Angaben der AWD Holding AG 465.000 Privatkundendepots zur Analyse des Anlageverhaltens von Frauen und Männern ausgewertet hat.

Das Ergebnis ist interessant, denn Frauen haben offensichtlich tatsächlich das bessere Händchen bei der Geldanlage. Was also machen sie anders als der männliche Anleger?
Sicherheit, so heißt es, sei ein ganz wesentlicher Aspekt. Bei ihren Finanzentscheidungen legen Frauen risikoärmer an als Männer, was ihnen im Schnitt eine tatsächliche höhere Rendite beschert. Und sie schichten weniger um, bleiben bei ihren Anlage-Entscheidungen standhafter als die Männer. Fazit: Frauen agieren vernünftiger, wenn es um die Geldanlage geht. Liegt also darin das Geheimnis ihres Erfolges? Und wenn ja, warum machen die Männer es den Frauen dann nicht einfach nach?

Weil es eben so simpel nicht ist. Wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) feststellt, agieren Frauen nicht per se vernünftiger als Männer. Dass sie mehr Wert auf Sicherheit legen, ist vielmehr damit begründet, dass Frauen im Allgemeinen mehr zu verlieren haben als Männer. Sie verfügen durchschnittlich sowohl über ein geringeres Einkommen als auch über weniger Vermögen.

Ohne Zweifel gibt es hier in Sachen Gleichberechtigung noch einiges zu tun, aber schaut man zurück, lässt sich auch viel Positives entdecken, das Hoffnung macht. Immerhin ist das Pro-Kopf-Einkommen von Frauen in Deutschland im Zeitraum 1974-2007 doppelt so stark gestiegen wie das der Männer. Und nicht zuletzt die Diskussionen um Fachkräftemangel und Frauenquote zeigen deutlich: Hier ist einiges in Bewegung – in Sachen Frauen und Führungspositionen und damit auch Frauen und Einkommen.

Doch ist es offenbar nicht nur eine Frage des Einkommens. Obwohl die Werbung an die Überprüfung des eigenen Versicherungsschutzes appelliert, es Eheverträge gibt und Frauen wie Männer praktisch gleichberechtigt in Arbeitsverhältnisse treten können, belegen Statistiken, Befragungen und Auswertungen von Banken und Instituten klar, dass ein Großteil der Frauen ihre Finanzplanung sträflich vernachlässigt. Sie sind häufig selbst dann, wenn die Geldmittel dafür vorhanden sind, finanziell unterversorgt bzw. finanziell abhängig vom Ehemann oder Lebenspartner und insgesamt deutlich weniger investiert als Männer.
Das klingt nun wirklich nicht sehr vernünftig. Warum also sieht es mit dem Anlageverhalten insgesamt vielleicht dann doch nicht so rosig aus? Heißt es auch die Börse, die Anleihe, die Aktie, die Kapitalanlage, die Performance oder die Rendite, die Finanzsprache erscheint Frauen oft wie Fachchinesisch und macht dieses Thema schon allein dadurch unattraktiv. Dann braucht es nur noch einen Berater, der mit Fachbegriffen und reinen Fakten im Gespräch nur so um sich wirft, und Frauen sehen im leicht verständlichen Tagesgeldkonto schließlich die sicherste Anlageplattform für ihr Vermögen und ignorieren dabei sogar, dass die ihnen dort in Aussicht gestellte Rendite gerade einmal die Inflationsrate ausgleicht.

Was also ist zu tun? Genau diese Frage hat sich auch Dominik Gies, Niederlassungsleiter Deutschland der Value Relations GmbH gestellt, der insbesondere die Problematik der nicht auf Frauenbedürfnisse abgestimmten Beratung bestens aus seiner eigenen Familie kennt, als er bei der Vorbereitung der Deutschen Anlegermesse 2010 spontan ein „Frauenprojekt“ ins Leben rief. Am ersten der beiden Messetage wurde dort ein kleiner Vortragsteil zum Thema Frauen und Geld angeboten, der so gut besucht war, dass die positive Resonanz wegweisend war.

Aus dem „Frauenprojekt“ ist inzwischen das „Forum Finanzen für Frauen“ entstanden, das in Deutschland bisher einzige Event dieser Art. Ein Team von vier engagierten Damen hat für 2011 ein Programm auf die Beine gestellt, das allen interessierten Frauen am 7. Mai ab 11.00 Uhr die Möglichkeit bietet, sich in exklusiver und sehr persönlicher Atmosphäre umfassend, fundiert und unabhängig über das Thema Finanzen zu informieren und sich mit Finanzexpertinnen und Gleichgesinnten auszutauschen.

Das Forum Finanzen für Frauen ist somit zu einem wichtigen Part der Deutschen Anlegermesse, welche in diesem Jahr im Forum Messe Frankfurt stattfindet. Ob finanzaffine Anlegerin oder blutige Anfängerin – beim Forum Finanzen für Frauen in Frankfurt am Main sind alle Damen herzlich willkommen, die kompetente Antworten auf ihre Fragen zu Themen wie Vorsorge, Kapitalanlage oder Vermögenserhalt suchen oder die einfach einmal hinein schnuppern wollen in die so „geheimnisvolle“ Welt der Finanzen.

Genauere Informationen zum Beginn und zum Programm des Forums sind zu finden unter Frauenfinanzen. Wer interessiert ist, registriert sich dort und erhält per Post seine kostenlose Eintrittskarte zur Messe und zum Forum Finanzen für Frauen. Frühzeitiges Anmelden lohnt sich, da die Teilnehmerinnenzahl begrenzt ist.

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die beste Anlegerin im ganzen Land? Für mich ist diese Frage nun ganz einfach zu beantworten: Die Beste ist diejenige, die ihren individuellen Bedürfnissen gemäß anlegt und somit alles dafür tut, ihre ganz persönlichen Finanzziele zu erreichen.
 
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