Was ist denn der ausserbörsliche Handel ?

Diskutiere Was ist denn der ausserbörsliche Handel ? im Börsen Know-how Forum im Bereich Börse und Aktien; Hallo an alle, bin der Felix und habe eine Frage. Hab kürzlich davon gehört das es auch den ausserbörslichen Handel mit Aktien gibt . Aber...
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FourSquare

Hallo an alle,

bin der Felix und habe eine Frage.

Hab kürzlich davon gehört das es auch den ausserbörslichen Handel mit Aktien gibt . Aber was genau ist das denn bitteschön ? Dachte Aktien werden nur an der Börse gehandelt wie geht das denn dann ausserbörslich ?
 
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Unregistriert

Hallo,

man unterscheidet den legalen außerbörslichen Handel und den sog. >Graumarkt<.
Bei der legalen Ausführung handelt es sich um einen "privaten" Handelsraum bei einer Bank oder einem großen Broker. Das ist das was man auch Marketmaking nennt. Sie können einen explizit deutschen Teil davon z.B. sehen, wenn Sie sich beim Broker FlatEx den außerbäslichen Bereich anschauen - das ist eigentlich für Normaloverbraucher das am wahrscheinlich ehesten bekannte Bsp.
Dadurch daß diese Einrichtungen zurückgegebene Anteile erst mal untereinander tauschen und nur entsprechend gebündelte Rücktransaktionen mit der Börse tätigen, gelingt es Ihnen manchmal, ab best. Volumina billiger zu sein, außerdem sind es regelmäßig bestimmte spezialisierte Assets (z.B. signifikanter Pool häufig gehandelter Standartaktien oder rentenpapiere etc. pp), die dort angeboten werden...

Beim illegalen Bereich handelt es sich um sog. "over the counter"-Geschäfte mit Aktien oder Aktienoptionen, die nicht an der Börse gehandelt werden können, weil die Firma diese Standarts nicht erfüllen kann. Diese Sache ist extrem riskant - Profis die sich darauf einlassen, gehen sehr große Risiken ein, inkl. daß das ganze Geld futsch geht!
Zu dem Block gehören übrigens auch die sog. "Dark Rooms" im Umfeld der NY-Börse, wo einige Mitarbeiter ihr Insiderwissen verwenden um irgendwelche extravagenten Deals zu drehen. Sowas ist natürlich extrem ärgerlich udn gehört eigentlich verboten!

Im Außerbörslichen Handel muß man acht geben, weil dort natürlich auch viel derivater Mist gehandelt wird!

Kritiker im Dunstkreis des Verbraucherschutzes merken gerne an, daß geschlossene Beteiligungen aller Art auch zum Graumarkt gehörten.
=>Das halte ich für ein bisschen überzogen: Eine geschlossene Beteiligung ist eine unternehmerische Beteiligung, die nach Maßgabe des Prospektes (dessen Erstellung übrigens auch den Regeln folgen muß...), betriebswirtschaftlich austariert ist. Natürlich benötigt der Anleger hier gesteigerte Urteilskraft und implizite Vergleichsmöglichkeiten! Es gibt also bessere und schlechtere Konstrukte! Die dargestellten Risiken sind ernst zu nehmen, das geht hin bis zum Totalverlustrisiko (wenn der Fonds Pleite macht).
Crashkurs für Newbees:
->die Firma des Angebotes(!) sollte in der Rechtsform der deutschen GmbH(&Co KG) operieren!
->von der Angebotsfirma unterscheidet man die des Initiators!
->es kann eine reichliche strukturelle und auch personelle(!) Verflechtung geben - Sie müssen selber entsheiden können, inwieweit Sie die daraus entsehenden Interssenkonflikte mitzutragen bereit sind!
->Beachten Sie das Entlohnungsniveau für Zweite und Dritte (z.B. Höhe der Vetriebskosten, Vergütung irgendwelcher Ämterschacherer; -> wenn da z.B. steht, "der Steuerberater bekommt 500.000,-/p.a." ist das ein Grund zum Aufmerken/ da werden dann irgendwelche Frends alimentiert...) und achten Sie auf die Vorabgewinne, die sich meist nur im kleingedruckten Gesellschaftervertag (Hinten im Prospekt...) finden lassen - bei manchen Beteiligungen herrrscht da nämlich eine ziemliche Selbstbedienungsmentalität.
->es ist ein Unteschied, ob die Anlage sehr konkret-klassisch ist oder ob es ein Blind-Pool mit einer Sache ist, die Sie im Rahmen bisheriger beobachtbarer Mehrwertprozesse komisch anmutet!
->es gibt auch eine steuerliche Betrachtung, dies kann auch kompliziert werden, je nach Land, in dem das Projekt steht! Behalten Sie die Oberhand über die steuerliche Betrachtung und kennen Sie die Auswirkungen auf Ihre Steuererklärung! Der Satz "aufgrund eines Doppelbesteuerungsabkommens zw. Deuschland und (Frankreich...) müssen Sie als dt. Anleger auf Ausschüttungebene nicht mehr versteuern, klingt oberflächlich klasse! Nur wenn Sie gelernt haben, daß der Fonds auf Projektebene in Frankreich...) 30...)% Gewerbesteuer zahlen muß, wissen Sie, daß das letztlich noch teurer wird als die dt. Abgeltungssteuer!
Wer geschlossene Beteiligugnen zeichnet, macht oft zum ersten Mal Bekanntschaft mit der Anlage G (wie Gewerbebetrieb) der dt. Steuerformulare. Das muß Sie nicht abschrecken, aber es ist ein zusätzliches Formular und wenn ihr Anbieter (z.B. Ausländer...) eine schlechte Jahresabrechnung (für dt. Beteiligte) macht, wo Sie nicht wissen, wie Sie was wo reinschreiben sollen...
->Schulden: Wie viele? In welcher Währung? Wie sind die Fremdkredite währungsabgesichert - es ist unglaublich, wie naiv manche bestimmte Anlagen gefixt sind!
->die Laufzeit von Geschlossenen Fonds ist eher hoch, das gilt als Haupt-Totschlagsargument in einem weitern Bereich von Privatanlegern - wenn Sie´s Geld nächstes Jahr brauchen und genau wissen wollen, wieviel das ist, bleiben Sie besser bei ihrer Assteklasse 1: TG/FG/Sparbrief!
->Aus der Mittelverwendung ersehen Sie grob, wie die Investitionsquote aussieht - bei einer guten geschlossenen Beteiligung sind die >Weichkosten< nicht höher als viel mehr als 10%!
->Sie können sich auf Geschlossene Fonds - Prospekte, Daten, Informationen einen Schnellvergleich flicken. Sie gehen oben im Reiter auf "Fonds" und klicken den Bereich, der Sie interessiert! Wir schauen kurz in Immofonds rein, weil das der Bereich ist, der derzeit boomt. Wir klicken spaßeshalber auf "MPC Deutschland 11" ->Da finden Sie dann Unten einen Reiter mit >Kennzahl<: Das klicken Sie mal. Wir bekommen hier also im best. Fonds einige aufbereitete Zahlen angezeigt - der hier hat 100% €uro-Schulden, das ist sehr gut. Außerdem ist er nicht gerade zu 90% verschuldet, sondern die Substanzquote(...) liegt hier über 90!
Im Reiter >Strategie< lesen wir kurz, worum es da geht - aha, das ist also eien fixierte Mittelverwendung, aha mhm.
Disclaimer: Das war nur ein Bsp.!! Leuten, die bleed sind und sagen "Der hat Den empfohlen!", sei gesagt, daß dieser Fonds in Wahrheit auch bloß mittelprächtig ist. Er ist ferner schon zu 75% voll, also wenn Sie das hier später lesen, ist der sowiso schon weg.../der hat dezidierte Schwächen im Controlling und in manchen Passagen der Vertragsausgestaltung. Trotzdem ist der hier rel. günstig. Er wäre also kein ganz grober Fehler, trotzdem bestehen die Risiken auch hier natürlich fort...
Wenn es diese Angaben bei einem best. Fonds nicht gibt, liegt das meist daran, daß der zu neu drin ist, oder es sich auch erst um eine Vorankündigung handelt - das Team von der hp ist sehr fleißig, einige Daten aus dem Prospekt rauszukopieren und hier im Schnellvergleich anzubieten.
->Sie können sich also sehr fut diekt auf der Seite ein rabattiertes Angebot machen lassen.
Weitere Seiten sind RenditeBonus - Geschlossene Fonds mit hohem Discount ; ProfiFonds24 - Neuemissionen - Briese Chancenfonds - Immobilienfonds - asuco Zweitmarktfonds - Geschlossene Fonds aller Kategorien ; einige klassische Fondsvermittler machen jetzt auch Geschlossene!
Suchen Sie sich also raus, wo es den höchsten Rabatt gibt! So holen Sie die Weichkoten anteilig wieder rein!
->Moral: Ja klar, jeder anständig erzogene und gebildete Mensch hat ein moralisches Gewissen! Wenn da also, so wie hier Studenten abgezockt werden sollen, ist das natürlich auf der ethischen Ebene schon arg. Bitte, wenn das der Nachwuchs von reichen Leuten ist...Aber wenn nachher irgendwelche armen Studenten am Studienort keine bezahlbare Wohnung bekommen, ist das abträglich.
Der Kapitalismus zeigt in dem Assetfeld also seine ganze skrupellose Fratze! Insofern: Wenn Sie bei der Lektüre eines geschlossenen Angebotes mal Bauchschmerzen bekommen - Sie sind der Nächste, der diesen Fonds nicht kaufen sollte!!

Beim Verbraucherschutz, der also auch für die ganz harmlosen Anleger schreibt, gehört der Sektor mit zum Graumarkt!

Risikoklasse 1 gehört zwar auch nicht zur Börse, aber da sind Sie halt geschützt durch die Einlagensicherung der Banken usw. ...
 
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