Einziger Tiefwasserhafen JadeWeserPort in Wilhelmshaven nun eröffnet

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In Deutschland wurde der erste Tiefwasserhafen JadeWeserPort eröffnet.. Dabei können nun auch Schiffe mit einem Tiefgang über 16 Metern problemlos einlaufen. Möglicherweise wird sich dieser Hafen als Konkurrenz zu anderen Häfen entwickeln. Die Kai-Mauer des JadeWeserPort ist dabei mehr als 1,7 Kilometer lang. Das Gesamtareal für die Entladung, den Umschlag und Weitertransport umfasst dabei 360 Hektar. Laut den Bauträgern sollen die Investitionskosten bei 950 Millionen Euro liegen.

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Well,

"problemloses Einlaufen" ist vielleicht zu flappsig formuliert.
Gemeint ist sicherlich, daß der neue Hafen tideunabhängig ist, die Schiffe also nicht wegen dem nautischen Kalender auf Warteposition verharren müssen - das ist richtig und folglich eine wesentliche Erleichterung!

Darüberhinaus ist die gesamte dt. Nordseeküste jedoch ein Wattenmeer, so daß Schiffe mit Tiefgängen, wie sie im Stahlzeitalter seit je üblich sind*, auf das Einhalten der ausgebuddelten Fahr-Rinnen angewiesen sind. Das hört sich leichter an, als es in Wirklichkeit ist - mit der Strömung wandern die Rinnen in dem sehr lockeren Sandboden nämlich...
In diesem Seegebiet navigiert somit so gut wie kein Großer ohne Lotse (und der muß ein ziemlich gewiefter Bursche sein...).
Die wilhelmshavener Rinne ist übrigens alt - der Hafen ist seit Unzeiten deutschlands Rohölimporthafen Nr.1 (die großen VLCC-Tanker können jedoch auch nur an den äußeren Pontons anlegen - draußen wartet die Schlange der anderen Oiler, die Lotsen kommen per Heli raus, um den Nächsten reinzubringen).

*bereits im 17. Jhdt. kämpfen die Holländer mit wesentlich kleineren hölzernen Vollschiffen gegen die Engländer unter Cromwell (Navigationsakte), die ihrerseits auf ihre stark armierten Hulks mit bereits 2 Kanonedecks setzen, wie sie prinzipiell funktionsmäßig schon wesentlich früher gegen die Armada erfolgreich waren.
Spezialität der Plattnasen ist es dabei, schnell und hart anzugehen, um sich hernach rapide auf die Untiefen der Schelde zurückzuziehen, wohin die Engländer wegen des höheren Tiefganges nicht folgen können. In diesem "Schachseekrieg" wird u.a. der sog. Brander sehr populär, der vollgestopft mit teerigem Gut und leicht brennbarem Müll angezündet gegen vermurrte Gegnerschiffe gesandt wird; im Segelzeitalter ist es daher immer eine frage gewesen, ob man wirklich in die Bucht einlaufen soll - denn einmal da kommt man bei Legerwall natürlich nur sehr schlecht wieder los, wenn´s schnell gehen muß...
Später etablierten sich britische Söldner als Spezialisten für Sabotageakte gegen feindliche Hafenflotten in der ganzen maritimen Welt (damals hauptsächlich noch das Mittelmeer mit Schwarzem dazu).

Mehr zur Tideabhängigkeit Wilhelmshavens:
Im WK1 benutzten die Briten eine List - sie warteten auf "gutes" Wetter und griffen dann Helgoland mit einer Kannonade so an, daß die Hochseeflotte wegen Tidestand nicht auslaufen konnte.
Bei einsetzender Flut verlirßen daraufhin die vor Wut rasenden Deutschen den Stützpunkt in der Reihenfolge, wie der Tiefgang es gerade gestattete. Als die leichten Kreuzer also endlich lospreschten, bekamen die Engländer ihren Gegner häppchenweise und auf einer Linie aufgereiht vor die guns von 12-15Zoll, woraufhin sie die Krauts genüßlich zusammenschossen. Als nach Stunden endlich die schweren deutschen Einheiten raus konnten, hatten die Gegner natürlich Fersengeld gegeben.


Dem Wilhelm sein Hafen im Jahr 1886. Vorne sehen Sie den Handelshafen mit der alten, später in "zweite" umbenannten Schleuse. Mittig machen Sie rechter Hand den Torpedoboothafen aus und links davon die noch 4 Jahre andauernden Arbeiten an der neuen Hauptschleuse. Dahinter bzw. im Bild davor dann der Liegeplatz des militärischen Hauptleigebeckens. Im Hintergrund deutet das eingezeichnete Land die Außmaße der Jadebucht an (Augang linker Hand "runterwärts", denn Wilehlmshaven liegt an der nördlichen Kante der Bay...). Die sehr gelungene Grafik verdeutlicht die immensen Anstrengungen des Reiches hin zur fernen Seemacht. Die andere große Baustelle war bekanntlich der Kaiser-Wilhelm-Kanal (dem Autor wiederstrebt die Bezeichnung mit den neumodischen Namen).
 
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