Rentenversicherung auch für Selbstständige?

Diskutiere Rentenversicherung auch für Selbstständige? im Rentenversicherung Forum im Bereich Altersvorsorge; Was mach ich als Selbstständiger eigentlich am besten wenn es um eine Rentenversicherung geht? Kann ich da auch freiwillig einzahlen oder muss ich...
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Gloverfield

Was mach ich als Selbstständiger eigentlich am besten wenn es um eine Rentenversicherung geht? Kann ich da auch freiwillig einzahlen oder muss ich da selbst nach etwas schauen?
 
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juko40

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Hallo...
Natürlich kann man als Selbständiger in die Rentenversicherung einzahlen.
Rentenversicherung ist da vieleicht das falsche Wort.
Als Selbständiger hat man die Freiheit für sich selber zu sorgen.
Es gibt viel bessere Möglichkeiten der Altersvorsorge.
Es ist eine individuelle Beratung von unabhängigen Beratern notwendig.

Herzlichst
 
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Hallo,

ich greife das Thema mal auf, obwohl es schon länger einsteht.

Also Selbständige können mit Rürup sehr gut an einer gesetzlich geförderten Altersvorsorge teilnehmen.
Der Förderrahmen ist außerordentlich wohlwollend - man kann bis zu 20Tsd. € im Jahr einzahlen und diese komplett von der Steuer abschreiben. D.h. man spart dadurch wahnsinnig viele Abgaben.
Zum Angebot:
Der Markt wird noch stärker als bei Riester von den Versicherern dominiert. Es gibt allerdings 2 Fondsparplanangebote - einmal von DEKA und zum Anderen das bekannte I-CCPI-Konzept der DWS (Vorsorgedachfonds).
Letzteres Angebot ist nicht ganz unsinnig, auch wenn es im Detaill Kritikpunkte gibt.
Es ist prinzipiell das gleiche Konzept wie bei der RiesterRentePremium, allerdings mit engerem Korsett. So liegt der monatliche Mindestbeitrag bei 25€ und eine Einmalanlage bei 2.500,- (ergänzende Sondereinzahlung mind. 500,-).
Zusätzlich gibt es hier bei rürup ärgere gesetzliche Regelungen, die z.B. eine Fremdverwendung gänzlich ausschließen - das Kapital muß zur Auszahlphase hin komplett verrenten werden, Einmalentnahmen sind untersagt!
Hohe Förderung, zertifizierte Produkte als "Bonus", im Gegenzug gehst Du mit dem Geld nicht mehr "Schwanzen", so lautet ungef. die Botschaft.
Es gibt einen weiteren Nachteil: Zur Auszahlphase hin wird komplett in eine versicherte Leibrente transformiert. Partner der DWS ist die Zürich.
Auch bei der BasisRentePremium (so heißt das DWS-Ding) gibt es über wenige freie Vermittler die Mögl., Kaufspesen einzusparen. Die DWS berechnet durchgängig 5% Agio auf alle Einzahlungen, die kann man sich etwa bei AVL-Investments zu 100% zurückholen, allerdings nur nachträglich im Frühjahr eines Folgejahres -> Girogutschrift als Privattransaktion zw. Ihnen und dem Vermittler. Diese Kickbacks sind als "vorzeitige Rentenleistungen" leider steuerpflichtg, aber man kann in dem Zusammenhang wenigstens 102€ Werbungskostenpauschale zum Abzuge bringen (Z.44 der Anl.R).
Sie sehen, ganz unkompliziert ist es nicht, aber DWS selber untersagt bekanntlich jegliche Rabatte im Zusammenhang mit seinem "Premium"produkt, das der Konzern, wie her weiderum gesehen, maximal verfügbar macht.
Was bringt´s denn mit Aktienfonds, wenn zum Schluß doch bloß versichert werden muß?
Nun, Sie können hier immerhin in der Einzahlphase höhere Gewinnchancen mitnehmen - bei entsprechender Laufzeit können Börsenkrisen einigermaßen glimpflich ausgessesen werden. zudem gibt es speziell bei der DWS den Vorteil, daß nur situativ in Staatsanleihen umgschichtet wird - mit Rückfahrkarte. Das ist viel besser als bei den statischen LifeCycle-Modellen, wo Sie von vornherein zukünftig immer mehr in Staatsanleihen reinkommen, nicht ein bisschen, sondern im Vorgang Ihres 45./50. Lebensjahres in enormem Umfang. Langzeitvergangenheitsvergleiche legen jedenfalls nahe, daß hier bei Aktien und ihren Fodnsparplänen wesentlich mehr Rendite in Aussicht steht, als bei den Versicherern, die ja bei Abschlußkosten eigentlich immer feste hinlangen und zudem gesetzlich bedingt von den Kundeneinlagen 88% in Staatsanleihen anlegen müssen - ein Gechäft, das zunehmend sinnlos wird, nicht wegen vorübergehender Finanzkrisen, sondern aus ganz fundamentalen Gründen...

Die Versicherer bieten ja hochgradig das "Geiche" an. Also ob es sich um die erweiterten Säulen der gesetzlichen Altersvorsoge handelt oder um Lebensversicherungen usw., das ist allermeistens Dasselbe in blau, grün, rot, gelb...
Speziell bei privaten Rentenversicherungen gibt es weiteren Trouble:
Die Versicherer rechnen sehr häufig sterbetafeltechnisch ja total absurd. In einem neuen Test zum Thema in Finanztest (Heft 9/2011) wurde kein einziges -sehr gut- vergeben und der Artikel ist in einem regelrechten Warnton verfasst. Insbesondere weil ab 2012/13 nur noch die berüchtigten Unisextarife zur Anwendung kommen, wird´s speziell bei Männlein immer düsterer. Sie werden ja statistisch nicht so alt, wie Frauen. Die neuen Tarife sind ob der geforderten "Gleichheit" prinzipell so angelegt, daß halt Männer weniger moantliche Rente bekommen werden. Ich bin auch für bedingungslose Gleichberechtigung, hate das hier aber für groben Unfug - bei starken Diskrepanzen in der Lebenserwartung muß es bei potenziell gleicher Einzahlsumme eigentlich so sein, daß die "Frühersterber" ihre Rente im kürzeren Takt bekommen können müßen, um im gleichen Maße zu partizipieren. Nur mal ein paar Fakten rekurierend auf das Thema private Rentenversicherung: Bei dem überwältigendem Gros der Angebote müsste in Männe zw. 82 und 85 Jahre alt werden, um überhaupt seine EINZAHLUNGEN zurückzubekommen, also VOR lächerlichen 1,75% Garantiezins zukünftig und weit VOR etwaigen Überschüssen! Sozialstatistik des Budnes Jahr 2009: 22% der alten Männer (also höchste Aggregatstufe -> Alle) sterben vor dem 65sten., weitere 32% erreichen das 70ste Lebensjahr nicht! D.h. im Klartext: Über die Hälfte der männlichen Kunden ist telseise weit über 10Jahre davon entfernt, hier eine Rendite mitzunehmen...
Immerhin, ein paar Gesellschaften richten es bei der privaten RV so ein, daß der Kunde bei Ablauf alles einmalentnehmen kann. Es ist aber auch klar - bei entspr. Summen reden wir hier über eine sofortige Steuerbelastung von 40, 42% ( bei derzeitiger Gesetzeslage und dann auch noch zuzüglich KV/PV...).

Ehefrauen von Selbständigen, die im Betrieb angestellt sind, fahren bei konservativer Auslegung mit einem günstigen Riester-Banksparplan jedenfalls enorm preiswerter und zudem stark gefödert. Das beste Angebot in dem Segment scheint noch immer die VoBa Gronau-Ahaus als bundesweiter Anbieter zu machen, zumindest verweist Finanztest in 2011 komplett auf den letzten Test vom Ende des Jahres 2010, der darüberhinaus auch lokale Anbieter berücksichtigt; also hier keine Aktualisierung in 2011 vorhanden! Im Gegensatz zu den SPK, die auf verschiedene Zinsmixe machen, setzen die Raiffeiseninstitute konsequent auf die Umlaufrendite als Verzinsungsparallele. Die UR reagiert i.d.R. recht rasch auf Änderungen im Niveau. Im Gegensatz zu den Zinsungen der Bundeswertpapieren besteht hier sogar Aussicht auf Besserung, sollte die Finananzkrise doch nocheinmal vorrübergehen...
Riesterbanksparpläne eignen sich besonders für ältere Sparer mit Restlaufzeite von <= 15 Jahren. Langlaufkandidaten sollten sich trotz aller Vorbehalte vor Augen führen, daß Zinsungen um 2, lassen Sie es im langjährigen Mittel ruhig auch 2,5-3% sein(...) on the long run nicht wirklich sexy sind - achten Sie bitte besonders auch auf die langjährige Inflation!
Hände weg von Riesterfondspolicen! Die kombinieren bloß die Nachteile - hohe Kosten- aus den Riesterversicherungen und -Marktrisiko- aus den Riesterfondsparpänen, die Garantiezinsung ist ebenfalls niedrig angesetzt und orientiert sich tendenziell an dem Universalviech von gesetzlich vorgeschriebener Mindestverzinsung im LV-Geschäft (ab 2012; 1.75%...).

Nicht ganz von der Hand zu weisen sind auch die Wohnriesterangebote. Speziell die `Alte Leipziger´ macht ein aussichtsreiches angebot, also im Vgl. zum Generalmodell Bausparplan, an das sich das Geschäft ja implizit anlehnt.
Bei ein paar Angeboten, so bei der AL, kostet es keine Kontogebühr, es gibt nur die 1%ige Abschlußgebühr, die auch aus dem Bausparmilieu bekannt ist.
Wohnriester wird oft (zurecht) wegen seines engen Korsetts kritisiert. Also Sie müssen bekanntlich die geförderte Immo selber bewohnen, ein Auszug (aus welchen Gründen auch immer!) hat wie bei einer vorzeitigen Ablösung zu Folge, daß Sie die gesamte Förderung, also neben den Zulagen auch die jährlich erfolgten Steuererstattungen (bis zu einer Einzahlsumme von 2100,-/p.a minus Zulage) zurückblechen müssen. Und zwar auf einmal in der nächsten Steuererklärung...
Bei dem Modell müssen Sie also wirklich "bauen" wollen! Paare, die das zusammen machen, sollten sich tunlichst nicht außeinanderleben (wie das rein statistisch jedoch häufig der Fall ist...), da es für einen Partner eventuell speziell in der Tilgungspase und viell. auch danach noch halt extrem schwer werden kann, den Anderen auszuzahlen und die Fiannzierung gleichzeitig zu HALTEN! Es gibt zwar ein Schlupfloch: Bei unumgänglicher Veräußerung haben Sie ein Steuerjahr lang Zeit, die GLEICHE Kohle (gemeint sind die Gsamtheit aller ehem. geförderten Einzahlungen...) in ein anderes Riestermodell zu transferieren. Schwierigkeiten: Wenn Sie gemäß Riestervorkehrungen, Ehevertrag oder richterlichen Beschluß auch noch den Partner auszahlen müssen (und ev. einen Kredit ablösen...), reicht der Erlös womöglich nicht, zumal wenn der Immomarkt zu dem Zeitpunkt gerade in der Substanz schwächelt... Wenn Sie dann ausgerechnet in einen Fondsparplan wechseln möchten (die Überträge bei der DWS sind ganz sauber getakelt, also das flutscht problemlos nach Ausfüllen des Übertagungsformulars - bei allen möglichen zertifizierten Absendern), sollte der Kurs dort eben den Eintieg zu dem Ztpkt. eben auch hergeben!
Eine andere Mögl. besteht in riestergeförderten Hypothekendarlehen. Auch das gibt es und dort zahlen Sie /derzeit/ bei guten Angeboten etwa 3,4% Zinsen (soviel wie bei einem normalen Hypodarlehen...), aber die staatliche Förderung auf die Tilgungsbeiträge gibt Ihnen ja einen unglaublichen ZusatzSchub - das ist ein bisschen wie bei dem Nachbrenner eines Kampfjets, hier aber ohne daß es einen Cent mehr kostet! Für risikoaffine Anleger: Die RiesterRentePremium erlaubt laut Herstellerwerbung den Austrag in eine riestergeförderte Wohnbaufinanzierung. Sie brauchen also nur noch eine ordentliche Hausse-Blase als geeignenten Drop-Point. Zumindest im Rückblick auf die letzen 10 Jahre hatte wir eine solche potentielle Möglichkeit immerhin 2mal, also lassen Sie´s prognostiziert 1mal jede 10 Jahre sein (wenn Sie grundsätzlich bereit sind, das Börsenrisiko anzunehmen)...
Ein Problem gibt es jedoch immer noch bei Wohnriester: Betongold kann man nicht essen! Handeln dürfen Sie´s nicht (leicht) und Untervermieten oder so ist, zumidestens offiziell, auch nicht möglich (-> förderschädigend!). D.h. Sie dürfen ein Wohnriestermodell nie als Ausschließlichkeitsvorsorge betrachten! Speziell wenn es bei der gesetzlichen Rente in den nächsten Jahrzehnten so weitergeht, wie jetzt in der letzten Zeit angeklungen, dann werden Sie ansonsten Gefahr laufen, nämlich ziemlich "trocken zu fallen".
Dann brauchen Sie wirklich einen großen Garten zur (kärglichen) Selbstversorgung (weil Schokolade, Kaffee oder auch Südfrüchte wachsen in unseren Breiten nicht so gut und Milchvieh hat einen gräulichen Flächenbedarf - wenn Sie nicht wollen, daß das Grundstück, sagen wir mal ausdünstet, müssen Sie dann gar gänzlich auf Fleisch verzichten *heul*; außerdem werden Sie keine Baumwolle anbauen können, zumal die außerordentlich viel Wasser braucht(...) und Sie also dann in den Fetzen rumlaufgen müssen, die Sie noch im Schrank haben; Zudem müssen Sie im Winter dann immer um HalbFünf ins Bett gehen -weil da die Sonne untergeht und weil der Strom und das Heizmaterial - nun ja, vielleicht haben Sie dann ja ein Haus nach freiburger Art - aber trotzdem, Sie haben den Einwand in seiner Grundsätzlichkeit begriffen...). Hinzu tritt der Umstand, daß Ältere sehr häufig erhebliche (harte) Medizinservices benötigen - auch das kann in Zukunft nur noch teurer werde!
 
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