Pflichtteil trotz Testament

[Zohan]

Hallo Zusammen,

ich erkläre euch erstmal den Zustand um später auf meine Frage zu kommen:

Ehemann von meiner Nachbarin soll die Hälfte eines Hauses von seiner Vater geerbt bekommen.
Die andere Hälfte wird den Stiefbruder hinterlassen.

Es existiert ein Testament, in dem beide Kinder die Hälfte des Hauses zugesprochen bekommen.

Der Erber war vor seiner Tod verheiratet und diese Frau hatte ein Kind aus ihrer ersten Ehe.

Unser Nachbar ist der Sohn des Erbers auch aus der ersten Ehe.

Nun soll der Sohn des Verstorbenen seinen Pflichtteil bei der Witwe einfordern. Ist es tatsächlich so, dass sie jetzt nicht die Hälfte des Schätzwertes des Hauses erhalten? Demzufolge würde dann die nichtleibliche Kinder des Verstorbenen nach dem Tod der heutigen Witwe das ganze Haus erhalten und der Sohn also leiblich Kind des Verstorbenen ging nur mit dem Pflichtteil aus?

Kriegt er jetzt den Pflichtteil oder die Hälfte des Hauses?

Bin etwas veriwirrt und wäre dankbar wenn das einer kurz beantworten kann!

Danke!

Zohan

 

[hamasor]

Hallo, deine Frage ist leider ein wenig verworren.

Aber dennoch möchte ich folgendes dazu sagen:

Wenn jemand verstirb, dann hinterlässt er Erben.

Wenn der Verstorbene ein Testament vor seinem Tod verfasst, dann hat dieses Testament seine Gültigkeit.

Es sei denn, das Testament beinhaltet rechtliche Fehler.

Angenommen, der Verstorbene und seine lebende Ehefrau haben nach der Heirat keine Gütertrennung vorgenommen und sie lebten in einer Zugewinn Gemeinschaft.

Alles, aber auch alles, was sie während ihre Ehe verdient haben, gehört jeweils zu Hälfte der beiden Ehegatten.

Wenn der Verstorbene in seinem Testament seine noch lebende Ehefrau ausgeschlossen hat, dann gilt dies nur für die Hälfte dem Verstorbenen zustehenden Teil.

Die andere Hälfte gehört ja ohnehin rechtlich gesehen der Frau, weil sie in einer Zugewinngemeinschaft bis zum Tode des Verstorbenen , gelebt haben.

Daher hat sie auch ein Anrecht auf die Hälfte des Gesamtvermögens der beiden Ehepartner.

Er hat nicht das Recht, seine Frau von der ihr zustehendem Anteil auszuschließen.

Lediglich über seinen eigenen Anteil kann er verfügen und nach belieben unter den Hinterbliebenen verteilen.

Ein Rechtsberater wird dir bessere Infos geben.

Wende dich bitte an diesem.

Diese Infos können und sollen eine juristische Beratung nicht ersetzen.

Gruß

 

[Scholb]

ein ganz schönes gewirr