Hallo,
in steuerlicher Hinsicht sind in dem Feld Schiffsfonds besser, Stichwort >Tonnagesteuer<.
Flugzeuge könnte man -rein thoretisch- z.B. aus Umweltaspekten heraus jederzeit verbieten. Die Ausschaltung des globalen Warenverkehrs, der halt hochgradig auf die Seewege angewiesen ist, gestaltete sich hingegen nicht so leicht. Also man kann praktisch von einer Relevanz-Skalierung ausgehen.
So soder so (Schiffe, Flugzeuge , Solaranlagen, Wald...) stellen stest eine Unternehmenbeteiligung dar. Das ist also qualitativ etwas Anderes als Aktien/Renten-Fonds, wo es eine >Einlagensicherung< gibt.
Schiffe sind zwar i.d.R. hochgradig versichert, aber es verbleiben Kernrisiken:
-Finanzierung platzt (z.B. in einer sog. "Finanzkrise")...
-Schiff ist unterbeschäftigt, keine Aufträge in Sicht (z.B. wegen allgemeiner Krise, oder weil es von dem Schiffstyp zu viele gibt/ Stichwort Containerschiffe)...
-Schiff verursacht einen Schaden in der 3-Meilen-Zone eines Landes, das nicht "auf der Linie" mit der Haftungsanerkennung ist, wo also der Versicherer nicht zu zahlen braucht (sind nicht mehr viele, aber es gibt sie noch)...
Wenn Sie sich dafür interessieren, müssen Sie sich einlesen!
Grundsätzlich:
-Der Markt für Schiffe ist ein "Schweinezyklus", d.h. es gibt Zeiten extrem hoher Baukosten und Zeiten extrem niedriger Baukosten/ Stichwort azyklisches Investieren - die Baukosten korrelieren direkt mit dem Stahlpreis bzw. die Bauverträge können auch im Voraus geschlossen sein.
-Sie müssen rausfinden, welcher Schiffstyp und welche Größenklasse am Markt mutmaßlich ankommt - auf die Anbieter ist kein Verlass, das sind Vielfraße, die alles mögliche anfangen und Vorverträge am Laufen haben...
Was ich Ihnen gleich sagen kann: Finger weg von Containerluschen, und zwar mindestens die nächsten 25 Jahre!
-die Laufzeiten variieren - kurze Kapitalbindung versus vermutlich das seriösere Konzept.
-im Pospekt wird auf sehr Vieles eingegangen, inkl. der Risikoanalyse.
-Alle Schiffsfonds haben eine Mindestanlage, üblicherweise zw. 5 und 20.000,-, meist jedoch sind es 15.000,-, manchmal 10 und 5 gibt es eigentlich nurmehr selten.
-der Kaufbetrag, die Bereederung usw. sind nicht alles - Schiffsfonds sind i.d.R. mit erheblichen "Weichkosten" gesegnet.
Die sog. "Substanzquote" variiert also. Auf hp´s wie
RenditeBonus - Geschlossene Fonds mit hohem Discount können Sie sich zwar einen Teil davon und das Agio zurückholen, aber: Schiffsinitiatoren sind Lebemänner, die nicht mit sehr wenig zufrieden sind. Entspechend stimmt ihre Entlohung immer.
-Der Initiator genehmigt sich auch ein "Gewinnvorab", d.h. es findet eine Gewinnauszahlung statt an die Zeichner bis zu einem best. Punkt, und ab da bekommt der Initiator und sein Kumpel-Troß z.B. 10% vorab. Das kann auch fieß sein, z.B. 30%! Solche Dinge stehen im Gesellschaftervertrag (meist Hinten im Prospekt) und sind vergleichbar...
-Die Schiffe sind i.d.R. so geplant, daß die Investoren nur für einen Teil der Bau- und Betriebskosten aufkommen. Der Rest läuft über "Kredite". Dabei spielen Ding eine Rolle, also Verhältnis der Guten zu den Banken, Kreditzins, Laufzeit/ Stichwort schnelle Auszahlung versus schnelle Tilgung - was ist seriöser? Besteht für den Kredit z.B. eine Währungssicherung?
Generell: Neue Schiffe sollten in der Rechtsform einer GmbH(&Co kG) residieren, das wäre wichtig! Gute Schiffe sind werftseitig gut ausgehandelt, preiswert und von guter Qualität. Die technische Ausführung ist solide bis raffiniert und das Schiff kann Nieschen besetzen oder sogar Alleinstellungsmerkmale ausweisen. Der Initator, der das Schiff vorab für Jahre fest verchartert hat (Niveau?) kann darüberhinaus lückelos kommentieren, wie man das Schiff sinvoll und wirtschaftlich einsetzen kann, die Kosten sind - auf Fondsebene - wenigstens moderat, die Kalkulation ist seriös und eher defensiv ausgelegt, der Initiator weißt auf das Risiko hin und darauf, daß Prognosen auch total schiefgehen können...
Sie selber wissen um das Totalverlustrestrisiko und können mit Verlusten sowohl wirtschaftlich als auch seelisch fertigwerden. In einer gesamtmarkttypischen Risikoskala von 1-5 (größere Zahl = höheres Risiko) befinden sich geschlossene Beteiligungen tendenziell bei 4,5-5 (ich sage 4,5 weil bei 5 sind auch diese ganzen Derivateprodukte, die Turbo-Zocker und diejenigen, die man für eine sog. Finanzmarktkrise verantwortlich machen müßte und in den gleichen Topf gehören die seriösen Unternehmensbeteilgungen nicht bedingungslos!). Es ist also auch nicht gerade die geeignete Altersvorsorge im besorgten Bevölkerungs(3)quartil...
Ausblick: Also wir erleben jetzt den von manchen Unkenrufern bereits seit Langem prognostizierten Double-Dip, geboten werden historischer Wendepunkt im globalen Rentenpapiermarkt und sogar sehr wahrscheinliche Staatspleiten die nächsten 3-4 Jahre (Ziel 2015) sowie ein möglicher € oder $ oder Beide-Kollaps.
In dieser Situation sind Sachwerte ganz generell eine bewährte Anlageform. Dazu zählen etwa Aktien von fundamental guten Titeln, Rohstoffe/Gold und eben auch Unternehmensbeteiligungen). Gold würde ich jetzt (und in alle Zukunft) nicht kaufen, Rohstoffe sind auch nicht gerade eine leichte, komfortable Anlageform, auf Aktiengewinne zahlen Sie (ebenfalls inzwischen) die 25% Abgeltungssteuer + Soli + Reli. Also warum nicht ein gutes Schiff?
Ich sage mal, der Markt in Deutschland liegt so, daß die Initiatoren breitfrontig traditionell im 4. Quartal mit Ihren Angeboten rauskommen, halt auf´s Weihnachtsgeschäft hin sozusagen. Sollte die aktuelle Krise bis dahin doch noch in der Realwirtschaft ankommen, könnte es tatsächlich was werden mit einem günstigen Einstieg. Genausogut kann das aber noch bis nächste Weihnachten dauern...
Was kann rauskommen mit Ships? Ich sage mal, 5-10% IRR sind ein sehr gutes Ergebnis, mehr wäre überwältigend (läßt sich nicht vorhersagen, ist gegebenenfalls Glückssache). Große Krisen werfen das Schiff zurück und dann gibt´s halt auch bei einem guten Schiff mutmaßlich dürre Jahre...
Solange sich nichts wesentlich ändert bleibt das krasse Auf und Ab an den Börsen bestehen. Nur rel. Wenige sind so abgebrüht, hier mit Livetrading und Shortgehen das Maximale rausholen zu können. Es läßt sich auch ergo die Frage nach der Moral stellen!