Diese Frage kann man unmöglich mit ja oder nein beantworten. Es kommt immer darauf an, worauf soll besonders Wert gelegt werden.
Dazu vllt. mal ein bisschen was grundsätzliches zur Sterbegeldversicherung. Was ist der Zweck einer solchen? Sie soll den Hinterbliebenen die Bestattungskosten abnehmen. Da geht es um eine Summe von ca. 5.000,- bis 10.000,- €. Klar ist das auch ein Batzen Geld, aber noch überschaubar... im Vergleich zu anderen Risiken. Diese 10.000,- € kriegt man in jungen Jahren sicherlich noch auf andere Art und Weise zur Seite. Wesentlich interessanter ist da m.E. die Assistance-Leistung die hinter solchen Policen stecken (kann). So gibt es Anbieter, die übernehmen nicht nur die Kosten, sondern kümmern sich dann im Ernstfall auch um die ganze Abwicklung (Beauftragung eines Bestattungsunternehmens etc.). Das ist wohl besonders interessant für Menschen, deren Angehörige sich nicht darum kümmern können (oder wollen) und trotzdem so bestattet werden wollen, wie sie es sich zu Lebzeiten vorgestellt haben.
Geht es neben der Absicherung der Bestattungskosten und den Assistance-Leistungen auch darum, die Hinterbliebenen (sofern welche vorhanden sind) zu versorgen, dann sollte wohl eher mit einer Risiko-Lebensversicherung geliebäugelt werden. Da können ganz andere Summen abgesichert werden, als bei der Sterbegeldversicherung.
Kleiner Tipp von mir:
Einfach mal folgende Versorgungssituationen genauer anschauen und das damit verbundene (finanzielle) Risiko einschätzen. Dann selbst nach Wichtigkeit sortieren und immer erst das Wichtigste absichern, dann das zweitwichtigste usw.
Die Versorgungssituationen:
Gesundheitsvorsorge: Die Frage ob gesetzlich oder privat versichert stellt sich nicht allen. Wohl aber die Frage: Bin ich mit den Leistungen zufrieden, kann ich damit leben, oder brauch ich dringend mehr Leistungen, weil ich sonst existenziell gefährdet bin?
Absicherung der Arbeitskraft: Das wichtigste Gut. Durch die Arbeitskraft sichern wir unseren Lebensstandard (dadurch können erst Versicherungsbeiträge bezahlt werden
Was also passiert wenn ich durch Unfall oder Krankheit nicht mehr arbeiten kann und somit das Einkommen ausbleibt?
Altersvorsorge: Kann ich meinen Lebensstandard auch im Alter noch halten bzw. worauf muss ich dann verzichten, weil ich es mir nicht mehr leisten kann?
Hinterbliebenenversorgung: Im Regelfall nur interessant, wenn es auch tatsächlich Hinterbliebene gibt, die bisher wirtschaftlich von mir abhängig sind. Was brauchen die Hinterbliebenen an finanziellen Mitteln, damit sie zumindest für ein paar Jahre ohne mich über die Runden kommen. Bis der evtl. vorhandene Ehepartner selbst wieder arbeiten kann (oder wieder heiratet) bzw. bis die Kinder finanziell auf eigenen Füssen stehen.
Wer diese Punkte mit der entsprechenden Fragestellung durchgeht, kann relativ einfach feststellen, was wirklich wichtig ist und für welches Vorsorgeprodukt Geld ausgegeben werden soll.
Besten Gruß
Thomas